Ich bin in den 1980ern aufgewachsen: Pippi Langstrumpf hat mir gezeigt, was Mut bedeutet – und Captain Future war ein packender Blick in die Zukunft. Komisch nur, dass selbst in der damaligen Vision des Jahres 2.200 immer noch Tischtelefone (siehe Video) zum Einsatz kamen. Dabei hat sich unser Leben in den vergangenen 15 Jahren so stark durch Handys und Smartphones verändert.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an das Ende der 1990er: Damals überschritten Mobiltelefone langsam die Schwelle in den Massenmarkt. Wer noch kein Handy hatte, dem fielen zumeist solche Typen auf, die vor der Gemüsetheke demonstrativ die Frau des Hauses anriefen, um zu fragen, ob sie noch Avocados mitbringen sollen. Doch die Zeiten der Handy-Poser und Neider sind glücklicherweise vorbei.
Wie weit die Technik schon gekommen ist!
Heute sind Handys und Smartphones weltweit verbreitet – und die kleinen Geräte haben immer mehr auf dem Kasten: Sie funktionieren wie kleine PCs in der Westentasche und sind heute sowohl Mobiltelefon, Navigationsgerät, Internet-PC, Online-Poststelle, digitaler Wetterdienst – und immer häufiger auch ein Ersatz für die Armbanduhr. Aber wird durch die Technik denn alles besser? Ist „immer online“ die Lösung für alle Probleme? Sicherlich nicht – aber es hilft.
Dass man mit Smartphones so viel anstellen kann, hat mittlerweile starke Auswirkungen auf unser alltägliches Leben – auch bei mir persönlich. Zu oft lag der vollgekritzelte Zettel noch auf dem Küchentisch, wenn ich schon ratlos durch die Regale im Supermarkt irrte. Mit der App Wunderlist kann man Aufgabenlisten mit anderen Menschen teilen. Ich pflege darin also nun unsere Einkaufsliste – und wenn die Familie noch etwas ergänzen will, geht das von fast jedem Endgerät (iPhone, iPad, Mac, Android, PC und Web-Browser) aus und landet gleich auf meinem Handy.
Mobile Freiheit – Demokratisierung des sozialen Raums?
Mit dem Aufstieg der „Internet-Handys“ wuchsen in den vergangenen zwei Jahren auch soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter enorm – und die weltweiten Nutzer haben sich darin mittlerweile organisiert. In Tunesien hatte die Regierung diese Netzwerke Anfang des Jahres teilweise blockiert, um eine Revolte gegen den Präsident Zine El Abidine Ben Ali zu verhindern – vergeblich.
Dass Blogger, Twitter– und Facebook-Nutzer einmal Weltmeinung und Weltpolitik beeinflussen, zeigt mir eins: Seit dem Kerl mit der Avocado hat sich einiges zum Guten verändert.
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt
Wie sehen Sie die Entwicklung der mobilen Freiheit? Wohin wird die Reise gehen? Was ist alles vorstellbar in einer total vernetzen Welt? Und wollen wir das überhaupt?